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(de) Germany, Die Platform: Nach Paktiererei von CDU und AfD: Der einzige Weg bleibt der Widerstand von unten! (ca, en, it, pt, tr)[maschinelle Übersetzung]
Date
Sun, 9 Mar 2025 08:26:03 +0200
Keine zwei Woche hat es gedauert. Keine zwei Wochen, dass CDU/CSU den
schrecklichen Messerangriff von Aschaffenburg nutzen, um auf dem Rücken
seiner Opfer ihren Kurs einmal mehr deutlich nach rechts zu
verschieben.----In dieser Woche hat die Union zwei Anträge in den
Bundestag eingebracht, mit der sie den Bundeskanzler auffordert, massive
Verschärfungen in der Migrationspolitik der BRD vorzunehmen. Darunter
beispielsweise die Einführung dauerhafter Kontrollen und die sofortige
Zurückweisung von Menschen ohne gültige Einreisedokumente an den
deutschen Außengrenzen sowie die Verhaftung ausländischer
Straftäter:innen, sogenannter Gefährder:innen und aller Menschen, die
die Ausländerbehörden als ausreisepflichtig einstufen. Hinzu kommen
Verschärfungen der staatlichen Überwachungsbefugnisse.
Doch nicht nur der Inhalt der Anträge hat es in sich: Entgegen der
bisherigen Beteuerungen der Union, eine direkte wie indirekte
Zusammenarbeit mit der AfD auszuschließen, kalkulierte sie dieses Mal
die Unterstützung der AfD für ihre Anträge offen ein. Am Ende stimmten
Abgeordnete der Union gemeinsam mit FDP und AfD.
Gegen diese Paktiererei mit der extremen Rechten sind in den letzten
Tagen in vielen Städten tausende und zehntausende Menschen auf die
Straße gegangen und haben zurecht ihrer Angst und Wut Luft gemacht.
Parallel dazu war auch in der linksliberalen bürgerlichen Presse und bei
SPD, Grünen und Linken im Bundestag die Empörung groß.
Der endgültige Riss in der Brandmauer?
Es steht außer Frage: Der jüngste Schritt der Union ist ein neues
Kapitel in dem nun seit mindestens zehn Jahren anhaltenden Prozess des
gesellschaftlichen Rechtsrucks in der BRD. Zumindest auf Bundesebene
haben die anderen bürgerlichen Parteien bislang nicht direkt oder
indirekt mit der AfD politische Vorhaben vorangetrieben. Stattdessen
haben sie sich öffentlich von der AfD distanziert und eine Brandmauer
der "demokratischen Parteien" beschworen. Der Vorwurf an die Union, der
vielerorts erhoben wird, lautet nun, die Union - und ganz spezifisch ihr
Vorsitzender Friedrich Merz - habe diese Brandmauer eingerissen. Doch
das ist eine Erzählung, wie sie falscher nicht sein könnte.
Die Wahrheit ist, dass unterhalb der öffentlichen Distanzierungen von
der AfD eine Zusammenarbeit in breiten Teilen der politischen
Institutionen längst Realität ist. Ob auf kommunaler oder Länderebene:
Regelmäßig kommt es zur Zusammenarbeit der bürgerlichen Parteien - in
erster Linie CDU und FDP, aber nicht nur - mit der AfD. Die extreme
Rechte ist in den politischen Institutionen längst zu einer zumindest
einigermaßen akzeptierten Kraft geworden. Dass Distanzierungen nun auch
auf der Ebene der Bundespolitik wegbröckeln war lediglich eine Frage der
Zeit. Und es ist lediglich eine Frage der Zeit bis die Zusammenarbeit
mit der extremen Rechten nicht mehr nur indirekt ist und bis sich andere
bürgerliche Parteien Union und FDP dabei anschließen.
Dass das so ist, liegt daran, dass die Überlegungen, die hinter dem
ideologischen Konstrukt Brandmauer stecken - die guten Demokrat:innen
auf der einen zusammen gegen die bösen Rassist:innen auf der anderen
Seite - falsch sind. Zwar steht die AfD mit ihren Positionen in nahezu
allen Belangen rechts bis deutlich rechts der anderen bürgerlichen
Parteien, doch diese haben sich alle - egal ob sie nun CDU/CSU, FDP, SPD
oder Grüne heißen - in den letzten zehn Jahren massiv nach rechts
entwickelt. Wenn Politiker:innen der AfD nun zurecht meinen, die Union
hätte sich bei ihrem Wahlprogramm bedient, so gilt das nicht nur für
sie. Gerade jetzt im Wahlkampf wird deutlich, dass die
migrationspolitische Agenda aller bürgerlichen Parteien nur eine
Richtung kennt: mörderische Abschottung an den Außengrenzen, verschärfte
Einschränkungen für Migrant:innen und Abschiebeoffensiven. Dass
zumindest das keine leeren Wahlversprechen sind, hat die Ampel-Regierung
in den letzten drei Jahren eindrucksvoll bewiesen.
Rassismus ist nicht nur Kernbestandteil des Programms der extremen
Rechten, Rassismus ist Kernbestandteil des Programms der aktuellen
bürgerlichen Politik und der bürgerlich-demokratischen Ordnung als Ganze.
Als Zivilgesellschaft gegen den Rechtsruck?
Zurecht machen sich viele Millionen unserer Kolleg:innen, Nachbar:innen,
Mitschüler:innen und Mitstudierenden, Freund:innen, Angehörigen -
insbesondere die, die von rassistischen oder patriarchalen
Gesetzesverschärfungen besonders stark und direkt betroffen wären - und
auch wir selbst uns Sorgen darum, wie es weitergeht, wenn Union, FDP und
die anderen bürgerlichen Parteien zukünftig offen mit der AfD
zusammenarbeiten. Und es ist richtig und gibt Kraft, dass sich
Hunderttausende auf den Protesten gerade Raum verschaffen, um diese
Sorgen und ihre Wut auf die Straße zu tragen.
Doch weil der Rechtsruck eben genauso auch von den anderen bürgerlichen
Parteien vorangetrieben wird, ist es fatal, dass viele Aufrufe zu
Demonstrationen alleine das Handeln der Union fokussieren anstatt eine
grundsätzliche Kritik des Rechtsrucks aller bürgerlicher Parteien zu
formulieren. Es ist auch fatal, dass wegen dieser bewusst gelassenen
Leerstelle in vielen Städten mit SPD und Grünen auch Parteien und ihre
Jugendorganisationen Teil des Protests sind, die in den letzten Jahren
den Rassismus in Gesetze gegossen haben. Ihre Akzeptanz in solchen
Bündnissen ist Teil eines tieferen Problems der antifaschistischen
Bewegung und emanzipatorischer sozialer Bewegungen insgesamt: Unter dem
Banner einer klassennübergreifenden sogenannten "Zivilgesellschaft" und
vermittelt durch linksliberale NGOs und Bewegungsorganisationen wird
auch mit denjenigen zusammengearbeitet, die effektiv Politik gegen die
Interessen unserer Klasse allgemein und spezifisch einzelner ihrer Teile
machen.
Hinzu kommt: Demonstrationen sind weithin sichtbare Symbole von
Widerstand. Sie alleine können den Rechtsruck aber nicht aufhalten. Die
Proteste aus dem letzten Frühjahr sind das beste Beispiel dafür. Als
diese wieder abebbten gingen die Umfragewerte der AfD weiter in die
Höhe, schmiedete die CDU die Pläne für eine zukünftige Zusammenarbeit
und verschärfte die Ampel-Regierung ihre rassistische Offensive.
Wir können nur auf uns selbst vertrauen
Den Rechtsruck wirksam zu bekämpfen, geht nicht mit Online-Petitionen,
geht nicht auf der Straße zusammen mit SPD und Grünen und geht auch
nicht, indem wir am 23. Februar die "richtige" Stimme in die Wahlurne
werfen.
Stattdessen können wir nur auf uns selbst und die organisierte Macht
unserer Klasse vertrauen. Wir müssen uns mit unseren Kolleg:innen,
Nachbar:innen, Mitschüler:innen und Mitstudierenden dauerhaft an unseren
Arbeitsplätzen, in unseren Nachbarschaften, Schulen und Universitäten
zusammenschließen. Ausgangspunkt für das was notwendig ist, gibt es
vielerorts bereits: Gewerkschaften, Stadtteilgewerkschaften,
Schüler:innengewerkschaften, Hochschulgruppen und offene
antifaschistische Treffen. Es muss jetzt darum gehen, diese Ansätze zu
stärken und zu verbreitern. Dazu kann jede:r von uns beitragen, indem
wir uns den bestehenden Strukturen anschließen und sie unterstützen. An
anderen vielen Orten muss eine antifaschistische Bewegung nahezu von
Grund auf aufgebaut werden. Auch dazu braucht es Menschen, die sich
dauerhaft organisieren.
Um dem Rechtsruck aber die Grundlage zu entziehen, müssen wir ihn an
seiner Wurzel packen. Es gibt keinen Kapitalismus ohne Krise und die
extreme Rechte versteht es, die Wut der Ausgebeuteten und Unterdrückten
für ihre Agenda zu mobilisieren. Die in der Bevölkerung vorhandenen
Ressentiments, die ihr das ermöglichen, werden in diesem bürgerlichen
System von den Herrschenden geschürt.
Je schärfer der Wind weht, desto deutlicher wird also jeden Tag: Es gibt
keine Alternative zur Revolution. Lasst uns für sie kämpfen.
Rechter Vormarsch im ganzen Land - Organisiert den Widerstand!
https://www.dieplattform.org/2025/02/06/nach-paktiererei-von-cdu-und-afd-der-einzige-weg-bleibt-der-widerstand-von-unten/#more-3422
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