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(de) Germany, FAU, direkte aktion:WIR ZAHLEN NICHT, WIR STREIKEN (ca, en, it, pt, tr)[maschinelle Übersetzung]
Date
Wed, 15 Mar 2023 08:10:36 +0200
Ein Beitrag über Krisenproteste und außerbetriebliche Unterstützungsmöglichkeiten
der aktuellen Arbeitskämpfe bei Post und Co. ---- Betrieb & Gesellschaft Von:
Peter Nowak - 22. Februar 2023 ---- Kurz vor der Berliner Wiederholungswahl
demonstrierten am 10. Februar knapp 4000 meist junge Menschen aus der
Klimabewegung für Selbstorganisation von unten statt Hoffnungen auf die Wahlen zu
setzen. Im hinteren Teil der Demonstration gab es auch einen großen
antikapitalistischen Block. Dort stand auf einem Transparent die Parole: "Streik
auf der Straße, der Schule und in der Fabrik, das ist unsere Antwort auf ihre
Politik". "Damit wollen wir eine Verbindung ziehen zwischen unseren Klimastreiks
und den Arbeitskämpfen", sagte eine junge Frau, die das Banner trug.
Das ist auch das Ziel des bundesweiten Bündnisses Genug ist genug (GiG). Es will
die anstehenden Tarifkämpfe außerbetrieblich unterstützen und sieht
Bündnispartner*innen in der außerparlamentarischen Linken, die in den letzten
Monaten zu den Protesten gegen hohe Preise und Mieten aufgerufen haben. Auf einem
ersten Treffen des GiG-Bündnisses in Berlin-Neukölln im Herbst 2022 sprachen
neben linken Initiativen Beschäftigte verschiedener Branchen, die aktuell oder in
nächster Zeit Tarifkämpfe austragen.
Ende Januar gab es eine Kiezversammlung gegen hohe Preise und hohe Mieten auch im
Stadtteil Wedding. Dort stellten verschiedene linke Stadtteilinitiativen wie die
Kiezkommune Wedding und die Stadtteil-Initiative "Hände weg vom Wedding" (HdW)
ihre Arbeit vor. HdW unterstützt bereits seit Jahren gewerkschaftliche Kämpfe.
Clemens berichtete vom "Solidaritätstreff Soziale Arbeit im Kapitalismus", der
sich vor 3 Jahren gründete. Jeden dritten Mittwoch im Monat treffen sich im
Weddinger Kiezhaus Agnes Reinhold Sozialarbeiter*innen aus ganz Berlin. Initiiert
wurde der Solidaritätstreff von HdW. "Unser Grundgedanke war, uns dort zu
organisieren, wo wir arbeiten und leben. In unserer Gruppe sind viele
Sozialarbeiter*innen, also setzen wir dort mit der Organisierung an.", berichtete
Marc, der den Solidaritätskreis mitbegründete.
Auf der Kiezversammlung warben Aktive aus der Krankenhausbewegung und der
Berliner Stadtreinigung (BSR) um außerbetriebliche Unterstützung für ihre Kämpfe.
Besonders viel Applaus bekam eine Beschäftigte bei der Post, die die Warnstreiks
in den letzten Wochen erst als Anfang bezeichnete. Sie sprach in einer
engagierten Rede von einer hohen Kampfbereitschaft unter den Kolleg*innen, weil
alle wissen, dass durch ihre Arbeit die Post zu den Krisenprofiteur*innen während
der Corona-Zeit gehörte. Sie sprach aber auch davon, dass es noch immer
Kolleg*innen gibt, die Angst haben zu streiken. Daher rief sie die Anwesenden
dazu auf, den Zusteller*innen durch kleine Gesten den Rücken zu stärken,
beispielsweise durch Solidaritätsaufkleber auf den Briefkästen.
Auch eine junge Aktivistin der Klimabewegung schlug in ihrer Rede Brücken zu den
Tarifkämpfen. Sie erinnerte daran, dass bereits 2020 Mitglieder von Fridays for
Future den Arbeitskampf der Beschäftigen des Öffentlichen Nahverkehrs unterstützt
haben. Im nächsten Jahr sind erneut gemeinsame Aktionen geplant. Die
Kiezversammlung machte deutlich, dass sehr unterschiedliche Gruppen kooperieren
können, wenn sie das Gemeinsame und nicht das Trennende in den Vordergrund stellen.
"WIR ZAHLEN NICHT - WIR STREIKEN"
Im Januar dieses Jahres wurde in Berlin von Aktivist*innen der Krisenproteste das
Bündnis "Wir zahlen nicht" gegründet. Vier konkrete sozialpolitische Forderungen
wurden aufgestellt: das Verbot von Stromsperren für Menschen, die ihre Rechnung
nicht bezahlen können; eine Deckelung des Strompreises bei 15 Cent pro
Kilowattstunde; 100 Prozent erneuerbare, dezentral erzeugte Energie und
schließlich eine Vergesellschaftung der Energiewirtschaft.
Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, 1 Million Unterstützer*innen zu
sammeln, die bereit sind, die Kosten für Strom und Gas nicht zu zahlen. Aktuell
haben in Deutschland knapp 4.000 Menschen die Forderungen unterschrieben. In
Großbritannien, wo die Kampagne als "Enough is Enough" ihren Anfang nahm, sind es
immerhin über 300.000 Unterstützer*innen. Das ist allerdings auch noch weit weg
von dem Ziel von 1 Millionen. Auch hier geht es wie in Deutschland darum, diese
sozialpolitischen Forderungen in andere Kämpfe hineinzutragen. Das Motto des
Bündnisses heißt "Wir zahlen nicht - wir streiken". Da liegt es nahe, bei den
aktuellen Tarifauseinandersetzungen, den Warnstreiks und Demonstrationen präsent
zu sein.
In der Jungle World 5/2023 wurden die beiden Themen noch völlig getrennt
behandelt, ohne eine Verbindung zwischen ihnen zu ziehen. So schrieb Stefan Dietl
unter der Überschrift "Die Streikfront steht" einen sehr engagierten Artikel über
den sich anbahnenden Arbeitskampf bei der Post, zwei Seiten weiter fand sich dann
der Artikel von Gaston Kirsche über die Initiative "Wir zahlen nicht". Diese hat
jedoch nur eine Chance über die linke Szene hinaus wahrgenommen zu werden, wenn
die Verbindung mit den Tarifkämpfen gelingt. In Berlin gibt es schon gute
Erfahrungen mit einer solchen Kooperation. So könnten die
Tarifauseinandersetzungen zur Fortsetzung der Krisenproteste werden.
https://direkteaktion.org/wir-zahlen-nicht-wir-streiken/
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