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(de) Germany, die plattform: Rückblick: Proteste gegen Aufrüstung der Polizei (ca, en, it, pt, tr)[maschinelle Übersetzung]
Date
Tue, 14 Mar 2023 08:08:36 +0200
Vor zwei Jahren, im Frühjahr 2021, fand in der Dortmunder Nordstadt eine
Kundgebung statt. Sie richtete sich gegen die Aufrüstung der Dortmunder Polizei.
Konkret ging es um die probeweise Ausstattung der Polizist:innen der für Racial
Profiling berüchtigten Wache Nord mit Elektroimpulswaffen - sogenannte Taser.
---- Wir beteiligten uns damals mit einem Banner an der Versammlung und hielten
eine Rede, in der wir die rassistische Gewalt der Polizei im ärmsten Stadtteil
Dortmunds anprangerten, erklärten, warum Kriminalität nicht vom Himmel fällt und
aufzeigten, dass es statt militarisierten Vierteln Selbstorganisierung in der
Nachbarschaft braucht, um Sicherheit zu schaffen. Unsere ganze Rede könnt ihr
hier nachlesen. Unsere damalige Schlussfolgerung: "Die Aufrüstung der Polizei
wird die Menschen am schärfsten treffen, die eh schon täglich von rassistischen
Polizeikontrollen betroffen sind."
Diese Worte hinterlassen heute einen mehr als nur bitteren Nachgeschmack. Denn
wie zu erwarten war blieb es nicht bei der einjährigen Erprobung. Die Taser
wurden schließlich in den regulären Gebrauch der Dortmunder Polizei überführt.
Tödliche Konsequenzen
Und diese nutzen das neue Gewaltpotential. Seit der Einführung der Taser wurden
sie immer wieder eingesetzt - oft mit fatalen Folgen. Getroffen hat es zumeist
Obdachlose, Drogenkonsument:innen, Menschen in psychischen Ausnahmesituationen
sowie Schwarze Menschen und People of Colour. All diejenigen, die in dieser
Gesellschaft sowieso an den Rand gedrängt werden.
Im Oktober 2022 starb ein obdachloser Mann in Dorstfeld nach einem Taser-Einsatz
der Polizei. Auf unserer Website findet ihr unseren Bericht zu einer kleinen
Aktion, die wir kurz danach am Tatort durchführten, um ein Zeichen gegen die
Gewalt der Polizei zu setzen. Denn dieser Mord wird wie all die anderen davor
gerade wieder klamm und heimlich vertuscht. Gerechtigkeit ist nicht zu erwarten.
Auch bei der Ermordung des 16-jährigen Geflüchteten Mouhamed durch die Polizei
der Nordwache im Sommer letzten Jahres kam ein Taser zum Einsatz. Hier behauptete
die Polizei er sei eingesetzt worden vor der Schusswaffe. Die Untersuchung
enttarnte das als Lüge. Weniger als eine Sekunde lag zwischen dem Einsatz des
Tasers und dem ersten Schuss auf einen wehrlosen Schwarzen Jugendlichen. Die
Einführung der Taser hat unmittelbar Menschenleben gekostet.
Gestiegenes Bewusstsein für Polizeigewalt
Der Protest, um sie zu stoppen, beschränkte sich vor allem auf eine kleine Zahl
linker Gruppen und war viel zu schwach. Dahingehend hat sich manches in den
letzten zwei Jahren zum Positiven entwickelt. Besonders durch die Arbeit der
Initiative Justice 4 Mouhamed konnte viel Aufmerksamkeit auf die Frage der
Polizeigewalt gelenkt und den Betroffenen teilweise eine Stimme gegeben werden.
Insgesamt existiert ein größeres kritischeres Bewusstsein für die alltägliche
Gewalt der Polizei in Dortmund.
Konkret hat sich aber wenig geändert. Immer noch bleiben mordende Polizist:innen
zumeist straffrei. Immer noch findet jeden Tag Racial Profiling statt. Und die
Taserbewaffnung in NRW wird ausgeweitet.
Unsere Perspektive
In unsere Rede vor zwei Jahren stellten wir dar, dass nur die Selbstorganisierung
von unten und der Zusammenschluss in Nachbar:inneninitiativen die Probleme eines
Viertes lösen und es wirklich zu einem sicheren Ort machen können. Denn die
Polizei als bewaffneter Arm des Staates hat keine Lösungen anzubieten außer mehr
Gewalt. Und die staatlichen Projekte für das "Management" des Stadtteils sind in
erster Linie da, um das Image der Nordstadt etwas aufzupolieren und
investorenfreundlicher zu machen: Gentrifizierung und Verdrängung der Ärmsten
sind die Folgen.
Tatsächliche Sicherheit entsteht da, wo der Staat zurückgedrängt und durch neue,
echte und solidarische Beziehungen zwischen den Menschen ersetzt wird. Die
aufeinander Acht geben und sich bei Bedarf gegenseitig unterstützen. Eine solche
Nachbarschaft aufzubauen, ist ein langer, steiniger Weg. Doch es führt kein Weg
daran vorbei. Wenn wir wollen, dass sich eine befreite Gesellschaft von unten
selbstverwalten kann, dann braucht es Keimformen von Organisierung in Betrieben
und Stadtteilen, die schließlich die Geschicke der Gesellschaft übernehmen
können. Wir sind froh, dass es mit Gemeinsam gegen Preiserhöhungen mittlerweile
eine Initiative in Dortmund gibt, die tatsächlich versucht mit
Nachbarschaftstreffen diese schwierige Aufgabe anzunehmen und umzusetzen.
Zusammen mit einer unabhängigen Beobachtung der Polizei können solche
Organisierungen auch Basis dafür sein, die Willkür und Gewalt der Polizei
öffentlich zu machen und ihr Widerstand zu leisten.
Unterstützt also Initiativen wie Justice 4 Mouhamed und die
Nachbarschaftsorganisierung von Gemeinsam gegen Preiserhöhungen.
Für solidarische Organisierung von unten gegen Armut, Vereinzelung und die Gewalt
der Polizei. Für kämpfende Nachbarschaften!
https://ruhr.dieplattform.org/2023/02/25/rueckblick-proteste-gegen-aufruestung-der-polizei/
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