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(de) bericht zum diesjährigen Internationale a-camp

From Worker <a-infos-de@ainfos.ca>
Date Fri, 10 Oct 2003 16:01:45 +0200 (CEST)


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A - I N F O S N E W S S E R V I C E
http://www.ainfos.ca/
http://ainfos.ca/index24.html
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> From: imz.elmstein-A-t-online.de (IMZ Elmstein)
eber: vom 1. bis zum 10. August fand das diesjährige a-camp,
diesmal auf dem Gelände der Domäne Lutter statt.
Das erste campingähnliche treffen fand übrigens 1985
oder 86 statt. Das treffen 1987 zu pfingsten in sonthofen war
ausgefallen und 1988 wollten sich die a-camper auf dem
gelände der Emmaus-Kommune in Kamp Lintfort (bei Duisburg) treffen.
Wie mehr oder weniger schon bekannt ist, hat sich in unserer
region eine erklärt anarchistische föderation gegründet.
Auf unserem letzten regionaltreff hatten wir beprochen ein
Zeltlager zu organisieren. Da uns dies zu kurzfristig schien,
außerdem schon lange zeit vorher das a-camp
angekündigt war, beschlossen wir das a-camp als unser
zeltlager zu nutzen.

Da wir beabsichtigen eine anarchistische
Organisationsdebatte im deutschsprachigen raum
anzustossen, schien uns das a-camp der richtige ort damit zu
beginnen.

Auf diesem regiotreff wurde daher beschlossen, dass
1.) das ein Genosse einen vortrag zum projekt A beisteuern
soll
2.) zusätzlich soll er eine kurze (nur 1 DIN A4 seite!)
einführung zu der internationale der anarchistischen
föderationen IFA und zum deutschsprachigen, organisierten
Anarchisumus seit 1945 machen
3.) Genossinnen und Genossen der föderation sollten
unseren regionalen Organisierungsversuch und unsere
derzeitige Prinzipienerklärung vorstellen

An dieser stelle wollt ich jetzt eigentlich den bericht: "Wo
bleibt denn da die revolutionäre disziplin? -rückblick auf
das treffen in Lutter-" von Bernd Vetterick im Aha Nr. 13 vom
Oktober 1987!! nochmals veröffentlichen. Aber trotz vieler,
auch negativer ähnlichkeiten mit dem damaligen
5.bundestreffen der Projekt A-gruppe (das 6.fand in
Preßbaum bei Wien statt!) also trotz dieser ähnlichkeiten
war dieses a-camp nicht vergleichbar wie wir schon an der
überschrift des alten beitrages sehen können. Denn wenn
etwas anders war, dann war es für mich in erster linie diese
revolutionäre selbstdisziplin der a-camp-teilnehmenden und
dass, obwohl völlig unterschiedliche leute mit den
unterschiedlichsten ansprüchen und erwartungen hier
zusammengekommen waren. Also keine in sich geschlossene
gruppe wie damals die Projekt-A-gruppe.

Sowohl die technische als auch die inhaltliche arbeit und
organisation klappte meines errachtens sehr gut und war für
mich zufriedenstellend. So gelang es, wie bereits gechrieben,
zwei mal eine camp-zeitung herauszubringen.

Ob die zeitung auch auf der homepage des a-camps 2003
erscheinen wird, ist bisher noch nicht geklärt. Eine
(wünschenswerte Anm.d.S.) Broschüre mit allen
diskussionsbeiträgen, referatstexten und informationen wird
es wohl leider nicht geben, weil das zuviel arbeit wäre.
Wenn ihr zu einzelnen themen mehr wissen wollt, fragt
einfach die leute persönlich, die die arbeitsgruppen
vorbereitet haben.
Alphabetische ordnung der arbeitsgruppen und
diskussionsrunden:
a-camp 2004? -alternative medien -anarchie im alltag
-anarchie und perspektive -anarchismus in brasilien
-anarchistische organisierung -dekonstruktion als politische
praxis -esperanto -ethik der herrschaftslosen
ordnung -frei liebe und anarchismus -gaf-programm
-ideale ökonomie -interne kommunikation -liber-tärer
kommunalismus -kommunikationsstrukturen
-manzanares -ökorilla-fahrradkarawane -organisierter
anarchismus -paideia schule der anarchie -projekt A
-psychatrie und anarchismus -repressa-lien
-selbstbauressourcen im internet
-selbstverteidigungsworkshop -schokoladen &
pralinenworkshop -siebdruck-workshop -sprache, macht
und gewalt -traumschule -veganismus und anarchie
-wasserstoff und brennstoffzelle -wind-energie
Fast jeden abend -auch mal tagsüber- wurden filme zu
vielfältigen themen mittels eines videobeamers gezeigt u.a.
zum beispiel anarchistische föderation polen sektion pozdan
(von dort waren auch ca. 5 leute anwesend)
Im weiteren kulturprogramm waren einige bands, ein
anarchisttravellingcircus, gemeinsames liedersingen,
gitarrespielen und der nächtliche "dubspace" im partyraum
regelmäßig und mit sehr großer, verbindlicher
beteiligung fanden statt
morgens ab 11 uhr am frühstückstisch medienarbeitskreis
und abends 19 uhr nach dem essen gemeinsames plenum
sowie eine ständige sanitätsbereitschaft

verabschiedet wurde noch eine solidaritätserklärung an die
genossinnen und genossen von Cruz Negra Anarquista
(Black-Cross bzw. Schwarz Kreuz in Spanien) sowie eine
weitere soli-erklärung an die teilnehmenden des gleichzeitg
stattfindenden grenzcamps in der nähe von köln.

Was ich noch unbedingt rüberbringen möchte sind zwei
sachen:

ein wahrscheinlich tragfähiger und ausbaubarer ansatz für
die deutschsprachige föderation

time to organize
Wie ein schwarz-roter faden zog sich die
organisierungsdiskussion durch mehrere workshops. Am
Montag stellte die Anarchistsische Föderation
Rhein-Neckar-Pfalz ihren Ansatz zu diesem Thema, sowie
ihre Prinzipienerklärung vor. Die AFNRP ist ein regionaler
Zusammenschluss anarchistsicher gruppen und ist ein teil des
forums deutschsprachiger anarchistinnen und anarchis-ten.
Einem zusammenhang der aus der initiative für eine
anarchistische föderation deutschland (I-AFD)
hervorgegnagen ist. Am Mittwoch wurde von zwei FAUistas
aus Osnabrück ein Thesenpapier vorgestellt und diskutiert.
Besonders herausgestellt wurde die notwendigkeit einer
grösseren organi-sierung, um unsere inhalte besser in die
gesellschaftlichen diskurse zu bringen, um langfristige
diskussionen zu führen, um kontinuierliches politisches
wirken zu ermöglichen und um mit vereinten kräften
projekte (druckereien, zentren, radios usw.) aufzubauen bzw.
zu vernetzen.
Schliesslich ga es am Donnerstag einen weiteren Arbeitskreis
auf dem bereits Beschlüsse über weitere Aktivitäten
gefasst wurden. So wird es nächstes jahr im sommer eine
deutschsprachige, anarchistische studien-tagung zu diesem
themenkreis geben. Im Vorfeld sollen, über unsere medien
und direkte kontaktaufnahme, gruppen und einzelpersonen zu
dieser tagung eingeladen werden. Um effektiv arbeiten zu
können wird im Vorfeld ein katalog mit fragen erarbeitet,
dieser soll vor der tagung von den teil-nehmenden gruppen und
einzelpersonen diskutiert wedren. Dieser diskus-sionsprozess
wird von der studientagung in einem reader
zusammengetragen. Personen die keine eigene position
ausformulieren möchten sind als beobachtende ebenfalls
herzlch eingeladen.
Hoffentlich gelingt es, sich im rahmen der studientagung auf
gemeinsame prinzipien zu einigen. Diese könnten dann zur
inhaltlichen grundlage der anarchistischen deutschsprachigen
föderation verwendet werden.
Denn wie heißt es doch so schön: "...und du weißt das
wird passieren, wenn wir uns organisieren!"
Falls ihr interesse habt, könnt ihr euch an die vorbereitenden
Genossinnen und Genossen aus Osnabrück
(skanarchie@web.de) oder die anarchistische föderation (
http://afrnp.free.de) wenden.

Der Umgang des Plenums mit Gruppen und Einzelpersonen,
die das Plenum instrumentalisieren wollten.

Ab freitag kamen so nach und nach leute auf das camp, die
dann bis zum samstagabend durchsetzten, dass das
abendliche plenum nicht auf die fertigstellung der zeitung
wartete, sondern sich (subito Anm.d.S.) mit den vorgängen
um das grenzcamp in köln beschäftigen sollten. Sie
erreichten sogar, das das plenum im konsens beschloss die
hälfte des a-camp-über-schusses für kaputte pc´s,
prozesskosten usw. der grenzland-leute bereit-zustellen. Eine
diskussion um sofort durchzuführende soli-aktionen in der
nähe wurde für später auf ein neu einzuberufendes
plenum verschoben. Da ich aus früherer erfahrung solche
versuche kannte, wie eine gruppe eine viel grössere, aber
nicht in sich geschlossene gruppe als instrument für ihre
aktivitäten gebraucht und so etwas auch hier vermutete,
sprach ich mit einigen leuten darüber und wir wollten (so
wie wir es früher gemacht hatten, sozusagen als
gegen-)gruppe die kritikfähigkeit der a-camperinnen und
a-camper schärfen. Doch zu meinem (wahrscheinli
ch zu unserem) Erstau-nen regulierten die teilnehmenden den
prozessablauf selbst und im anar-chistischen sinne autonom.
Aber auch die agierende gruppe hatte auf die durchsetzung
ihrer vorschläge von sich aus verzichtet (solch eine
sensi-bilität einer gruppendynamik auf beiden seiten kannte
ich von früheren auseinandersetzungen nicht). Hier hat sich
eine für mich völlg neue Quali-tätsebene der politischen
auseinandersetzung innerhalb der autonomen libertären
bewegung gezeigt, welche noch dazu ohne allzu dominante
sprecherinnen und sprecher funktionierte.

Eine kleinere gruppe des a-camps hat dann wohl, wie ich
hörte am sonntag in göttingen friedlich gegen die
polizieliche willkür beim grenz-camp demonstriert.

Übrigens hatten die genossinnen und genossen der
anarchistischen Gruppe Mannheim zweimal im plenum des
a-camps um finanzielle unterstützung gebeten, weil sie
prozeß-kosten in höhe von mindestens 6.000 € auf sich
zu kommen sehen.

Ca. 30 leute hatten seit januar bis juni bei den größten
amerikanischen truppenkonzentrationen in europa die sich
um mannheim herum befinden ständig, z.t. sehr erfolgreich
blockaden gegen die kriegsführung der USA durchgeführt. In
der spendenbüchse befanden sich lediglich 3 €! Ich war
deshalb schon erstaunt, dass das plenum des a-camps sich
spontan und ohne ausreichende informationen, nur aufgrund
der intervention einer kleinen gruppe entschloss die hälfte
des überschusses an die grenzcampleute zu spenden.

Wer Spenden kann und will: afrnp@gmx.net


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