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(de) anarchie-mannheim: "Eine schwierige Lage bedeutet noch nicht das Ende..."
Date
Thu, 31 Oct 2019 09:36:32 +0200
In Rojava ereignet sich himmelschreiendes Unrecht. Nicht erst seit den erneuten Angriffen
der Türkei auf nord-ostsyrisches Gebiet vor nunmehr 15 Tagen wurdeklar, was eine von
Erdogan befohlene Invasion als Ziel verfolgt. Schon im Frühjahr 2018 zeigte der Einmarsch
in Afrin, worum es geht: Die Zerstörung selbstverwalteter Strukturen, der Selbstbestimmung
an sich. Eine Macht, die nicht zögert, dschihadistisch-islamistische Söldner auf Menschen
loszulassen, benutzt Worte wie Frieden und Freiheit im orwellschen Sinne. Die "Operation
Friedensquelle"steht für Vertreibung, Mord und Totschlag, Leichen und Schwerverletzte.
Gleichberechtigung der Geschlechter und Menschenrechte sollen dauerhaft entsorgt werden,
ebenso wie die Freiheit des Wortes.
Der Vertrag zwischen Russland und der Türkei besiegelt diese Absicht, indem er den
türkischen Invasoren zwei Städte und ein über hundert Kilometer breites und 30 Kilometer
tiefes Gebiet überlässt. Der Verrat Trumps und der Rückzug der USA öffneten den Raum für
die völkerrechtswidrige Invasion und zwangen die Menschen Rojavas, ihre selbstverwalteten
Gebiete für das Assad-Regime und Russland zu öffnen. Eine Dynamik mit Folgen:
Hundertausende flohen in Richtung Süden, das Gesundheits- und Versorgungssystem ist
regional am Rande des Zusammenbruchs.Die Selbstverteidigungseinheiten der YPG/YPJwerden
sich unter Androhung weiterer Bombardements in unterschiedlicher Entfernung zur Grenze
zurückziehen, eine Eingliederung der Syrian Democratic Forces (SDF) in Assads Armee wird
diskutiert. Ohne Zweifel steht das gesellschaftliche Modell Rojavas auf der Kippe.
Und doch, so wird es einem in jedem Gespräch entgegengehalten, "eine schwierige Lage
bedeutet noch nicht das Ende." Die Menschen sind zum Teil erstaunlich gelassen, die
Erfahrung von Rückschlägen und von unmenschlicher Unterdrückung währen schon lange. Die
Situation ist durchaus ambivalent, in der Nähe der Kampfzonen müssen Strukturen und ganze
Siedlungen aufgegeben werden,in anderen Regionen Rojavas ist hingegen noch alles unter
Kontrolle der Selbstverwaltung. Die Asayesh Polizei kontrolliert an den Checkpoints, die
Situation erscheint in der Großstadt Quamishlo (von gelegentlichen Attentaten abgesehen)
vergleichsweise normal.
Während Europas Regierungen Lippenbekenntnisse ablegen, ohne wirklich Druck auf die Türkei
auszuüben - zu groß ist die Angst vor politisch-sozialen Verwerfungen und ökonomischen
Einbußen - kämpfen die Menschen Rojavas um das Überleben. Um ihr eigenes substantielles
und das der von ihnen geschaffenen sozialen Strukturen. Diese Auseinandersetzung dauert an
und ist noch lange nicht zu Ende. "Wir sind Rückschläge gewöhnt und werden es schaffen",
ist die Aussage vieler. Die Menschen Rojavas haben Solidarität und Unterstützung
verdient.Es ist nicht unsere Aufgabe zu bestimmen, wann das Modell einer anderen
menschlicheren Gesellschaft gescheitert ist oder nicht.
Solidarität mit Rojava!
Quelle: https://frankfurt-kobane.com/bericht-aus-rojava-von-dr-michael-wilk.html
http://anarchie-mannheim.de/
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