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(de) dieplattform: Solidarität mit Rojava!
Date
Sun, 27 Oct 2019 07:49:44 +0200
Am vergangenen Mittwoch (09.10.2019) startete der militärische Angriff türkischer Truppen
sowie islamistischer Banden, inklusive Daesh (»IS«), auf Nordsyrien. Um diese Invasion
Nordsyriens gegenüber den EU-Ländern durchzusetzen, droht Erdogan der EU, die ca. 3,6
Millionen dort untergebrachten Geflüchteten nicht weiter zurückzuhalten, sollte sein
Angriff auf Nordsyrien als Besatzung oder Invasion verurteilt werden. Natürlich stellt der
Angriff der Türkei eine Invasion mit dem Ziel der Besatzung dar. ---- Wir empfinden die
Menschen nicht als Bedrohung, sondern heißen sie solidarisch willkommen. ---- In der
Türkei sind und waren sie noch nie gut aufgehoben. Sie sind doch schließlich unter anderem
vor den Angriffen des türkischen Staates unter Erdogan geflohen und vor Daesh, welcher
auch von diesem Staat unterstützt wurde und wird. Neben PushBacks und Massenabschiebungen
ins Kriegsgebiet, leben viele Geflüchtete in der Türkei derzeit unter beschissensten
Bedingungen in überfüllten Lagern oder in der Illegalität. Immer wieder gibt es Übergriffe
und Pogromstimmung gegenüber syrischen Geflüchteten. Auch leiden Frauen unter
sexualisierter Gewalt und Zwangsprostitution.
Deutschland und die EU sind allerdings auch weit davon entfernt, den Menschen hier ein
würdiges Leben bieten zu können. Hier wurden etwa Erfahrungsberichte von geflüchteten
Frauen des International Woman Space festgehalten: 1, 2, 3
Deutsche Lager wie sogenannte»Ankerzentren«, Abschiebeknäste, Arbeitsverbote müssen
dringend beseitigt werden.
Break isolation! Freedom of movement is everybody's right!
Erdogans scheinheiliger Plan, "Schutzzonen" in Syrien einzurichten, wohin Millionen von
Geflüchtete geschickt werden sollen (gefragt werden die davon Betroffenen danach nicht),
dient vor allem um den Angriff auf die kurdische Bevölkerung, deren Verbündete und ihre
gemeinsame Autonomie zu rechtfertigen. Auch stellt sich die Frage, vor wem in diesen Zonen
Schutz gewährt werden soll. Daesh jedenfalls ist im Norden Syriens fast vollständig
besiegt worden und zwar auch von den kurdischen Kräften, welche jetzt von Erdogan
bombardiert werden. Im Zuge des Angriffs allerdings erstarken die
faschistisch-jihadistischen Milizen wieder, da sie mit Erdogan eine Allianz gegen die
kurdische Bevölkerung bilden.
Auch Macht und Zugriff des mörderischen Diktators Assad wachsen durch eine Schwächung der
SDF und der kurdischen Autonomie in diesem Gebiet. Die Einwohner*innen ganzer Städte sind
gerade auf der Flucht - wohin sollen die Menschen denn gehen? In die Türkei, von wo aus
sie gerade mit dem Tod bedroht werden? Ins Kontrollgebiet des syrischen Diktators? Sie
brauchen jetzt, ausgerechnet nach Jahren des Friedens, dringend eine Perspektive - ein
Umstand, den auch USA und EU zu verschulden haben, die sie angesichts der Bedrohung durch
türkischen Nationalismus und islamischen Fundamentalismus im Stich gelassen haben.
Wir verurteilen, dass die EU den Genozid an den Kurd*innen unterstützt (z.B. durch
Waffenlieferungen und einem Aufrechterhalten der guten Beziehung zur türkischen
Regierung), um ihre Festung Europa gegen Geflüchtete abzuschotten und aus geostrategischem
Interesse an der Türkei als Landbrücke.
Zu der Frage, wie wir die Kosten für die Unterbringung unserer Mitmenschen finanzieren
können: Es gibt genug Wohlstand in der Gesellschaft - er ist nur eben extrem ungleich
verteilt. Wir leben im Kapitalismus: Während die einen in Luxus baden, ertrinken andere in
Existenznot. Rechte und Faschist*innen versuchen hier im Rückgriff auf diese Not, die in
weiten Teilen der Bevölkerung verbreitet ist, Stimmung gegen Geflüchtete zu machen. Sie
wäre aber nur zu beseitigen, wenn, statt nach oben zu buckeln und nach noch weiter unten
zu treten endlich die Klassengesellschaft angegriffen würde.
Es muss damit gebrochen werden, den wirtschaftlichen Interessen um jeden Preis oberste
Priorität zu geben. Es ist offensichtlich, dass das Aufrechterhalten der kapitalistischen,
imperialistischen Verhältnisse untragbar ist. Denn das Sicherstellen von Profit kann nur
auf Kosten des Lebens gewährleistet werden.
Wir Anarchakommunist*innen wollen eine Welt der Solidarität und des Miteinanders, wo
niemand besser oder schlechter dran ist, als die anderen. Unsere Antwort ist die
Selbstorganisierung der Menschen weltweit und die Befreiung von jeglicher Unterdrückung!
Von Regierungen, Konzernleitungen & Chef*innen können wir keine Freiheit erwarten - das
wäre ein Widerspruch in sich! Es ist an uns, diese Freiheit zu schaffen!
Auch wenn das autonome Gebiet Rojava nicht»anarchistisch«ist, ist es bislang doch auf
einem guten Weg gewesen antiautoritäre, gesellschaftliche Organisierung von unten zu
fördern und linke, emanzipative Vorstellungen im nahen Osten zu verwirklichen. Neben den
Zapatistas im mexikanischen Chiapas ist Rojava vielleicht derzeit das einzige Gebiet
weltweit, an dem das längerfristig und in größerem Maßstab geschieht.
Viele Anarchist*innen von überallher haben das erkannt, sich solidarisiert und in ihrem
Wirkungsgebiet oder auch direkt vor Ort eingebracht. Anarchist*innen sind auf vielen
Ebenen in und um Rojava beteiligt. Wir dürfen die in Rojava vorhandene Perspektive auf
eine befreite Gesellschaft auch in Zukunft auf keinen Fall verloren geben.
Nieder mit der Festung Europa, nieder mit Kapitalismus und Patriarchat! Alle zusammen
gegen den Faschismus!
Jin, jiyan, azadî! Bijî berxwedana Rojava! Für die Frauen, das Leben und die Freiheit! Es
lebe der Widerstand in Rojava!
Bijî Anarsî! Es lebe die Anarchie!
https://www.dieplattform.org/2019/10/15/763/#more-763
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